Pflegezusatzversicherung: worauf Sie achten sollten

Die Pflegezusatzversicherung rückt zunehmend in den Fokus der Gesellschaft. Angesichts der steigenden Lebenserwartung und der Herausforderungen, die das deutsche Gesundheitssystem mit dem demografischen Wandel bewältigen muss, ist private Vorsorge für die Pflege heute wichtiger denn je. Die gesetzliche Pflegeversicherung deckt lediglich einen Teil der entstehenden Kosten – um den Rest müssen Betroffene und ihre Angehörigen sich oft selbst kümmern. Eine Pflegezusatzversicherung bietet eine Lösung, die finanzielle Lücken zu schließen und sich bestmöglich auf den Pflegefall vorzubereiten.

Warum eine Pflegezusatzversicherung wichtig ist

Obwohl Deutschland eines der wenigen Länder ist, das eine gesetzliche Pflegeversicherung hat, reicht die Grundabsicherung oft nicht aus. Die Pflegekosten steigen stetig, und nur ein Bruchteil davon wird durch die gesetzliche Pflegeversicherung übernommen. Bei Pflegebedürftigkeit können hohe Kosten für Pflegeleistungen, medizinische Betreuung und Alltagshilfen entstehen, die von der gesetzlichen Pflegeversicherung nicht abgedeckt sind. Diese Differenz wird als „Pflegelücke“ bezeichnet und kann schnell mehrere Tausend Euro im Monat betragen.

Mit einer Pflegezusatzversicherung lassen sich diese Kosten besser absichern. Die Versicherungen bieten finanzielle Unterstützung, die individuell auf die Bedürfnisse und den Pflegegrad des Versicherten angepasst ist. Sie entlastet nicht nur die pflegebedürftige Person selbst, sondern auch die Angehörigen, die oft für die ungedeckten Kosten aufkommen müssen.

Pflegezusatzversicherung
Pflegezusatzversicherung, Bildquelle: Pixabay, Lizenz

Arten der Pflegezusatzversicherung

Es gibt verschiedene Arten von Pflegezusatzversicherungen, die je nach individuellem Bedarf abgeschlossen werden können:

1. Pflegekostenversicherung: Diese Variante übernimmt einen Teil der tatsächlich entstehenden Pflegekosten und orientiert sich somit an den tatsächlichen Ausgaben. Der Versicherte reicht die Rechnungen ein und erhält daraufhin eine anteilige Erstattung.

2. Pflegetagegeldversicherung: Hier erhält der Versicherte im Pflegefall einen festen Tagessatz, der unabhängig von den tatsächlichen Pflegekosten ist. Diese Variante bietet größere Flexibilität, da das Tagegeld für alle anfallenden Kosten genutzt werden kann, auch für zusätzliche Unterstützungsangebote oder andere individuelle Bedürfnisse.

3. Pflege-Rentenversicherung: Bei dieser Versicherung wird eine monatliche Rente im Pflegefall ausgezahlt. Der Vorteil liegt darin, dass das Pflegegeld ein Leben lang und unabhängig von der Art der Pflegeleistung ausgezahlt wird.

Jede dieser Varianten hat spezifische Vorteile und richtet sich an verschiedene Zielgruppen und Bedürfnisse. Welche Form der Pflegezusatzversicherung die richtige ist, hängt von der persönlichen Situation und den finanziellen Möglichkeiten ab.

Wann ist der richtige Zeitpunkt für eine Pflegezusatzversicherung?

Der Abschluss einer Pflegezusatzversicherung ist grundsätzlich in jedem Lebensalter möglich, jedoch gilt: Je früher man abschließt, desto günstiger sind die Beiträge. Wer frühzeitig vorsorgt, profitiert von niedrigeren Beiträgen, da das Risiko einer Pflegebedürftigkeit im jungen Alter geringer ist. Ab einem Alter von 50 oder 60 Jahren steigen die Beiträge jedoch deutlich an. Eine frühzeitige Planung kann daher langfristig Kosten sparen und bietet die Sicherheit, im Pflegefall umfassend abgesichert zu sein.

Worauf sollte man bei der Auswahl einer Pflegezusatzversicherung achten?

Die Auswahl einer Pflegezusatzversicherung will gut überlegt sein, da sich die verschiedenen Angebote teils deutlich unterscheiden. Folgende Punkte sind besonders wichtig:

1. Pflegegrade und Leistungshöhe: Prüfen Sie, ob die Versicherung für alle Pflegegrade (1 bis 5) Leistungen bietet und wie hoch die Zahlungen in den einzelnen Stufen ausfallen. In der Regel steigt die Leistung mit zunehmendem Pflegegrad.

2. Wartezeiten: Einige Versicherungen haben Wartezeiten, in denen noch keine Leistungen ausgezahlt werden. Achten Sie darauf, eine Police ohne oder mit möglichst kurzer Wartezeit zu wählen, damit Sie im Ernstfall schnell abgesichert sind.

3. Flexibilität und Anpassbarkeit: Es ist hilfreich, wenn die Versicherung im Verlauf des Lebens an veränderte Bedürfnisse angepasst werden kann. Einige Versicherer bieten die Möglichkeit, die Leistungen oder Beiträge anzupassen, falls sich die Lebensumstände ändern.

4. Leistungen bei häuslicher und stationärer Pflege: Einige Versicherungen gewähren höhere Zahlungen für stationäre Pflege, andere bieten gleiche Leistungen für die häusliche und die stationäre Pflege. Wenn Sie Wert darauf legen, so lange wie möglich in den eigenen vier Wänden betreut zu werden, sollten Sie darauf achten, dass die Versicherung auch für häusliche Pflege ausreichende Leistungen vorsieht.

5. Beitragsstabilität und dynamische Anpassung: Da Pflegekosten jährlich steigen, ist es ratsam, einen Tarif mit dynamischer Anpassung zu wählen. Dadurch erhöhen sich die Leistungen über die Jahre hinweg entsprechend der steigenden Pflegekosten.

6. Finanzstärke des Anbieters: Da Pflegezusatzversicherungen langfristig angelegt sind, sollten Sie einen Anbieter wählen, der finanzstark ist und verlässlich auch über Jahrzehnte hinweg leisten kann. Ratings und unabhängige Vergleiche können dabei helfen, die finanzielle Stabilität der Anbieter einzuschätzen.

Pflegezusatzversicherung und staatliche Förderung

Seit einigen Jahren fördert der Staat die private Vorsorge durch die sogenannte „Pflege-Bahr“-Versicherung, die nach dem ehemaligen Gesundheitsminister Daniel Bahr benannt wurde. Diese staatlich geförderte Pflegezusatzversicherung sieht vor, dass Versicherte ab einem geringen monatlichen Eigenbeitrag von der staatlichen Förderung profitieren können. Der monatliche Zuschuss beträgt dabei fünf Euro, wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind, beispielsweise eine Mindesthöhe der Leistung im Pflegefall. Für viele Menschen kann diese Option eine günstige Möglichkeit sein, privat für den Pflegefall vorzusorgen.

Die steuerliche Absetzbarkeit der Pflegezusatzversicherung

Ein weiterer Vorteil der Pflegezusatzversicherung ist, dass die Beiträge steuerlich geltend gemacht werden können. Sie gelten als Vorsorgeaufwendungen und können bis zu einem bestimmten Höchstbetrag in der Steuererklärung abgesetzt werden. Die Absetzbarkeit kann je nach Art der Versicherung und persönlicher Situation variieren, daher lohnt es sich, dies individuell zu prüfen und sich bei Bedarf steuerlich beraten zu lassen.

Was passiert im Pflegefall?

Kommt es zum Pflegefall, so erfolgt zunächst eine Begutachtung durch den Medizinischen Dienst der Krankenkassen (MDK). Dieser stellt den individuellen Pflegegrad fest, der dann als Grundlage für die Berechnung der Leistungen dient. Die Auszahlung der Pflegezusatzversicherung hängt von der Art der Versicherung ab – bei einer Pflegetagegeldversicherung erhalten Sie z.B. einen festen Tagessatz ausgezahlt, unabhängig von den tatsächlichen Kosten. Dies ermöglicht Ihnen eine flexible Verwendung des Pflegegeldes und kann auch für alternative oder ergänzende Pflegeleistungen genutzt werden.

Für die Angehörigen bietet die Pflegezusatzversicherung ebenfalls eine finanzielle Entlastung, da die Unterstützung zur Pflege nicht allein durch private Mittel oder Rücklagen gedeckt werden muss. So kann auch bei unvorhergesehenen Pflegebedarfen eine Betreuung in der gewohnten Umgebung gewährleistet werden.

Vorteile einer Pflegezusatzversicherung auf einen Blick

– Finanzielle Entlastung im Pflegefall
– Schutz vor hohen Eigenanteilen bei Pflegekosten
– Flexibilität bei der Nutzung der Pflegeleistungen (je nach Versicherungsart)
– Entlastung der Angehörigen von finanziellen Belastungen
– Option auf häusliche oder stationäre Pflege je nach persönlichem Wunsch

Pflegezusatzversicherung abschließen: So funktioniert es

Um eine passende Pflegezusatzversicherung abzuschließen, lohnt es sich, verschiedene Angebote zu vergleichen. Dabei sollten Sie nicht nur auf die Beiträge, sondern auch auf die individuellen Leistungen und Konditionen achten. Auf unserer Website bieten wir Ihnen die Möglichkeit, ein Angebot einzuholen. Hier können Sie den Vertrag auch direkt abschließen oder über unseren Partnerlink auf den entsprechenden Anbieter zugreifen und sich dort näher informieren.

Ein Abschluss ist einfach und unkompliziert gestaltet, sodass Sie optimal versorgt und im Pflegefall finanziell abgesichert sind.

 

 

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